Pilotenbrillen bei Migräne

Pilotenbrillen bei Migräne? Eine Sonnenbrille kann tatsächlich helfen

Pilotenbrillen bei Migräne als wirksames Therapiemittel einzusetzen klingt erst einmal reichlich seltsam. Was sollen Sonnenbrillen bei Migräne ausrichten? Die modischen Accessoires stehen nun nicht unbedingt in dem ruf, irgendeine Art von medizinischem Nutzen zu haben. Wenn man aber bedenkt, dass Migräne oft mit einer extremen Lichtempfindlichkeit einhergeht, macht das Ganze plötzlich doch Sinn …

Was ist Migräne?

Was genau Migräne auslöst und warum diese eigenartig starken Kopfschmerzen so viele Menschen plagen, ist bislang nicht erforscht. Migräne gilt als Volkskrankheit, sowohl Mediziner und Medizinerinnen als auch Physiker/-innen versuchen schon länger, de Phänomen auf den Grund zu gehen. Und zwar inzwischen auch mit Rechnersimulationen. Man weiß inzwischen, dass die extrem quälenden Kopfschmerzen nicht aus heiterem Himmel auftreten, sondern dass sie einen Vorläufer haben.

Bevor sich der schmerz einstellt, kommt es bei den Betroffenen zu neurologischen Ausfallerscheinen. Da können Dinge oder Auren durch das Gesichtsfeld schweben, die gar nicht da sind. Es kommt zu Wortfindungsstörungen oder anderen unangenehmen Erlebnissen. Für die von Migräne betroffenen Menschen sind diese Ausfallerscheinungen das sichere Zeichen, dass sich der Kopfschmerz in naher Zukunft, meist so etwa einer halben Stunde, einstellt.

Auren entstehen durch Erregungswellen

Die seltsamen Sinneseindrücke und Störungen hängen mit einer sogenannten Erregungswelle zusammen. Das ist eine gesteigerte Aktivität der Hirnzellen, die im Hinterkopf entsteht und sich mit etwa drei Millimetern je Minute im Kopf ausbreitet. Da sich im Hinterkopf die Sehrinde befindet, sehen die meisten Menschen vor dem Migräneanfall Auren, Lichterscheinungen oder andere seltsame Phänomene. Computersimulationen konnten nun rekonstruieren, wie genau diese Auren zustanden kommen. Im Straßenverkehr sind die Störungen sehr gefährlich.

Die Erregungswellen können sich vermutlich aufgrund fehlender Rückkopplungen ausbreiten. Forscher arbeiten daran, die Rückkopplungen von außen künstlich zu erzeugen. Eine Art Brille könnte dies leisten. Mit Spezialsensoren könnten am Hinterkopf die Hirnströme gemessen werden. Die Signale würden Dioden steuern, die in der Brille vorne eingesetzt sind.

Wenn nun basierend auf den eigenen Hirnimpulsen helle, flackernd eLichtblitze erzeugt würden, nähme der Mensch mit der Brille diese visuellen Reize war, die im Gehirn die eigentlich fehlenden Rückkopplungen erzeugen würden. Diese Brillen sind allerdings noch in der Testphase, niemand weiß, ob und wie gut sie funktionieren. Was wäre, wenn Pilotenbrillen* heute schon bei Migräne Linderung verschaffen könnten?

Farbiges Licht beeinflusst das Befinden

Bläuliches Licht kann Müdigkeit unterdrücken und sorgt bei manchen Menschen für Kreislaufprobleme. Wenn wir verliebt sind, sehen wir alles „durch die rosarote Brille“. Tatsächlich werden in zarten Rosatönen eingefärbte Brillen bei Menschen eingesetzt, die viel am Bildschirm arbeiten. Bildschirme emittieren blaues Licht, die rosa Brillengläser sollen das kompensieren und für ein besseres Befinden sorgen.

Insbesondere dann, wenn die grellen Lichtverhältnisse im Verdacht stehen, für depressive Verstimmungen zu sorgen. Die Farben, in denen wir die Welt sehen, beeinflusst tatsächlich unser Wohlbefinden bis hin zu tatsächlich messbaren körperlichen Reaktionen. Das Wissen darum ist nicht neu, aber das Ausmaß, in dem Licht und Farbe uns beeinflussen, ist immer noch nicht ganz bekannt.

Bei Migräne möglichst wenige Reize

Starker Lichteinfall, Helligkeit und Geräusche werden bei Migräne als unangenehm bis schmerzhaft empfunden. Die extrem starken Kopfschmerzen scheinen manchmal wie Nadelstiche von Sinnenreizen ausgelöst zu werden. Daher wird Betroffenen oft geraten, sich in ein dunkles Zimmer zu verziehen und jeglichen Lärm zu vermeiden. Verdunkelungsvorhänge und Ohrenschutz sind als schmerzlindernde Mittel bekannt. Was aber, wenn man gerade nicht in den eigenen vier Wänden ist? Wenn sich der Migräneanfall im Einkaufszentrum, in der Schule oder an der Arbeitsstelle anbahnt?

Können Pilotenbrillen bei Migräne tatsächlich Erste Hilfe leisten und den Weg nach Hause in das schützende, dunkle Zimmer erleichtern? Natürlich können sie das. Pilotenbrillen haben recht große Gläser, die den Lichteinfall rund um das Auge abfangen. Die Gläser sind gekrümmt und der Gesichtsform angepasst. Damit sitzen Pilotenbrillen besser als andere Sonnenbrillen. Sie filtern mehr sichtbares Licht und schützen das Auge zuverlässig.

Warum Sonnenbrillen bei Migräne?

Migräne gilt zwar als weit verbreitetes Leiden, aber wirklich darüber geredet wird nicht. Betroffene sind in der Öffentlichkeit nicht präsent, sondern verstecken ihre Anfälle, so gut es geht. Das ist verständlich: Mit diesen Schmerzen will man nicht auch noch in der Öffentlichkeit stehen. Sonnenbrillen sind als modische Accessoires akzeptiert. Sie sind unauffällig und können immer und überall getragen werden.

Wenn Du also einen Migräneanfall kommen spürst, warum setzt Du dann nicht einfach Deine Sonnenbrille auf und verziehst Dich schnell und unauffällig an einen sicheren Ort? Du wirst keine dummen Fragen beantworten müssen, wenn Dein Umfeld Bescheid weiß. Pilotenbrillen* sind bei Migräne möglicherweise das Signal an Deine Kollegen und Kolleginnen an der Arbeitsstelle, Familienmitglieder oder Freunde, was gerade los ist.

Migräne muss nicht tabuisiert werden. Aber wenn Du einen Anfall hast, solltest Du Dich um Dich selbst kümmern können, ohne lange Fragen beantworten zu müssen. Vielleicht bist Du auch schon soweit außer Gefecht gesetzt, dass Du gar nicht diskutieren kannst. Viele Menschen setzen Sonnenbrillen bei Migräne tatsächlich als Schutz ein, um dem Schmerz erst einmal die Spitze zu nehmen, Distanz zu ihrem Umfeld zu schaffen und gleichzeitig Eingeweihten zu signalisieren, was gerade passiert.

Pilotenbrillen bei Migräne und anderen gesundheitlichen Problemen

Nicht nur bei Migräne sind Menschen lichtempfindlich. Auch verschiedene andere Erkrankungen und neurologische Besonderheiten gehen mit Reizempfindlichkeit einher. Vielleicht hast Du das schon einmal im Einkaufszentrum oder auf dem Spielplatz gesehen: Kinder werden quengelig, scheinen irgendwie neben sich zu stehen, sind vielleicht nicht wirklich ansprechbar oder reagieren extrem über, wenn ihre Eltern mit ihnen reden.

Die Eltern ziehen eine Sonnenbrille aus der Tasche, setzen sie dem Kind auf. Vielleicht kommen noch Kopfhörer oder Ohrstöpsel dazu. Wenn das passiert, muss es nicht Migräne sein. Unser Umfeld ist heute oft sehr laut, mit Werbedurchsagen, Hintergrundmusik, vielen Stimmen und dazu noch bunten Werbeplakaten und Leuchtreklamen unter flackernden Neonröhren überflutet. Auch gesunde Erwachsene leiden darunter. Gut, dass es Pilotenbrillen gibt. Bei Migräne und anderen Zuständen.

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