Vermutlich gibt es den Traum vom Fliegen schon so lange, wie es die Menschheit gibt. Inzwischen müssen wir nicht mehr wie Otto Lilienthal mit dem „Normalsegelapparat“ durch die Lüfte gleiten, sondern können froh sein, dass sich das Fliegen zum Massenphänomen entwickelt hat.
Ein Phänomen, welches in Form von Fliegeruhren und Pilotenbrillen auch außerhalb des Cockpits, beziehungsweise des Passagierraums immer wieder repräsentiert wird. Die aus zwei Teilen bestehende „Uniform“ für alle Nichtpiloten soll in nachfolgendem Ratgeber genauer vorgestellt werden.
Das geflügelte Fahrrad gehört schon längst der Vergangenheit an. Die Weiterentwicklung schritt so rasant fort, wie die Geschwindigkeiten, welche Flugzeuge im Stande sind zu erreichen. Bereits im Jahr 1967 war es mit der von der NASA entwickelten X-15 möglich, 7.274 Kilometer pro Stunde zurückzulegen.
In den 30er waren die Piloten noch damit beschäftigt Uniformen abzulehnen, welche die Bodenvorgesetzten vorgaben. Ganz einfach, weil die Piloten bessere Vorstellungen davon hatten, aus welchen Komponenten eine Uniform bestehen sollte:
- Bomberjacke
- Schal
- Khakihose
- Weiche Lederkopfhörer
- Funktionale Uhr
- Brille
Während sich die Uniform im Laufe der Jahre extrem verändert hat, sind Fliegerbrille und Pilotenuhr geblieben. Dabei sind Piloten aufgrund von modernen Messinstrumenten und GPS schon längst nicht mehr auf die Fliegeruhr angewiesen. Pilotenuhren wurden damals zur Orientierung benutzt und halfen bei der Berechnung von der Position. Eine der Haupteigenschaften von Pilotenuhren ist ein robustes Armband.
Anders verhält es sich mit der Pilotenbrille, die speziell für den Flugzeugführer entwickelt wurde. Schließlich geht es im Cockpit darum, alle Instrumente beziehungsweise deren Anzeigen deutlich zu erkennen, um die Sicherheit für Passagiere und Crew zu gewährleisten.
Im Zuge dessen ist eine gute Fernsicht durch die Scheibe des Cockpits wichtig. Das würde jedoch bedeuten, dass der Pilot seine Brille ständig wechseln müsste. Da dies nicht gewünscht ist, bieten sich Gleitsichtbrillen an, welche einen stufenlosen Übergang von der Fern- in die Nahsicht gewährleisten und dabei sämtliche Zwischendistanzen berücksichtigen.
Über dem Kopf des Piloten befinden sich zahlreiche Instrumente und Apparate, weshalb er häufig nach oben schauen muss. Der obere Teil der Brillengläser ist jedoch auf die Fernsicht ausgelegt, weshalb es dafür etwas Übung braucht. Eine für den Piloten speziell angefertigte Brille ermöglicht eine verstärkte Sehkraft im Nahbereich.
Sowohl in der oberen als auch in der unteren Glashälfte. Dadurch wird nicht nur die Überkopfarbeit, sondern auch die Bedienung der Geräte erleichtert, welche sich auf Armhöhe befinden. Dafür werden in der Regel Bifokalgläser verwendet.
Dabei handelt es sich um ein in zwei getrennte Sehzonen eingeteiltes Zweistärkenglas, welches die Sicht auf die Instrumente im unteren Bereich schärft. Im oberen Teil der Brille wird der Durchblick in die Ferne erlaubt, weil das Glas dort etwas größer ist. Wird die Blickrichtung häufig gewechselt, kann die Trennlinie als störend empfunden werden.
Wer kann eine Fliegerbrille tragen?
Das markanteste Merkmal einer Fliegerbrille ist ihre ovale Form. Und hier gilt: Gegensätze ziehen sich an. Das bedeutet, dass die abgerundete Brillenform am besten in ein eckiges Gesicht passt. Damit wirkt die Gesichtsform insgesamt weicher.
Aber auch ovale Gesichter profitieren von der Pilotenbrille, da die Form damit so richtig schön zur Geltung gebracht, das Gesicht also optimal in Szene gesetzt wird. Auch, wenn die Augen letztendlich verdeckt sind. Wer ein rundes oder herzförmiges Gesicht hat, sollte lieber auf die Pilotenbrille verzichten und stattdessen ein Modell mit eckigen Kanten wählen.
Die Pilotenbrille wurde im Jahr 1936 von dem US-amerikanischen Unternehmen Bausch & Lomb entwickelt, um Piloten insbesondere vor den grellen Strahlen der Sonne zu schützen. Die typische Tropfenform schützte aber nicht nur in alle Blickrichtungen vor der Sonne, sie schloss auch perfekt mit dem Pilotenhelm ab, da sie den Helm nicht berührte.
Eine schmale Fassung und ebenso schmale Bügel sorgten dafür, dass das Blickfeld des Flugzeugführers nicht beeinträchtigt wurde. Die Gläser waren Grün, damit die roten Anzeigen auf den Cockpit-Instrumenten besser abgelesen werden konnten.
Heute sind all diese Faktoren nicht mehr von Bedeutung. Zumindest nicht für Kampfpiloten, da diese mit Vollvisieren fliegen, welche fest fixiert sind. Und dennoch hat die Fliegerbrille überlebt und erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit.
Allen voran die Aviator-Brille: einem Relikt aus glorreichen Fliegertagen. Was viele nicht wissen: Die heutige Ikone war einst als Arbeitsschutzbrille gedacht. In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich die Brille jedoch zum Statussymbol der Coolen und Schönen.
Die 70er und 80er Jahre machten die Fliegerbrille im Bereich der Disco-Mode populär. Und letztendlich kam auch Hollywood nicht daran vorbei, diesen Trend aufzugreifen. Auf der Nase von Tom Cruise erreichte die Brille im Film „Top Gun“ schließlich Kultstatus. Aktuell feiert die Aviator mit farbigen Verlaufsgläsern ihr Comeback.
Kombiniert wird die Brille am besten mit einer Fliegeruhr. Diese Uhren werden wohl niemals aus der Mode kommen. Schließlich werden sie schon längst nicht mehr ihrem ursprünglichen Einsatzgebiet zugeführt. Sie haben sich im Laufe der Zeit zum schicken Accessoire entwickelt und können mit jedem Outfit in Verbindung gebracht werden.
Hier schaut man sich am besten bei den Top Herstellern von Fliegeruhren um. Dazu gehören IWC, Gigandet, Junkers mit z.B. der A50 als Sonderedition, Citizen, Laco und Alpina. Die Fliegeruhr steht schon seit jeher für technische Errungenschaften und besondere Präzision. Sie wird immer wieder mit dem Mythos der Luftfahrt assoziiert. Und das, obwohl man an den Handgelenken von echten Piloten eher eine Smartwatch zu sehen bekommt.